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Monatskommentar April 2025

Liebe Anleger,


der April war von der höchsten Volatilität an den Aktienmärkten seit dem Ausbruch der Corona Pandemie in 2020 gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) geprägt. Zwischenzeitliche Rückgänge von über 10 % im Zuge des globalen Abverkaufs konnte unser Fonds im Monatsverlauf nahezu vollständig aufholen. So sank der Anteilswert des WertArt Capital Fonds AMI im April um 0,5%, während der MSCI World Small Cap Index im April deutlich um 5,1% fiel. Seit Jahresbeginn lag der WertArt Capital Fonds AMI per Ende April mit 1,8% im Plus. Dagegen hat der MSCI World Small Cap Index seit Jahresstart 11,6% verloren.

 

Ein Blick auf ein mögliches Ende der Globalisierung

 

Singapur ist von den aktuellen geopolitschen Verwerfungen besonders betroffen, weshalb ein Blick auf diesen reichen Stadtstaat mit rd. 6 Mio. Einwohnern und einem BIP von rd. 500 Mrd. US-Dollar lohnt. Die kleine offene Volkswirtschaft ist besonders abhängig von einer regelbasierten Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft. Zudem ist Singapur hin und hergerissen zwischen der chinesischen Herkunft der eigenen Bevölkerung und der sicherheitspolitischen Bindung an die USA. Lawrence Wong, der aktuelle und erst vierte Premierminister seit der Unabhängigkeit in 1959, hielt am 16. April eine empfehlenswerte Rede. Woher kommt die globale Unordnung und Fragmentierung? Der Premier greift für die Beantwortung auf die Arbeiten von Ökonomen wie Dani Rodrik und Jeffrey Frankel bzgl. des sog. Trilemmas der Weltwirtschaft zurück: wirtschaftliche Interdependenz zwischen Nationalstaaten, nationale wirtschaftliche Sicherheit und geopolitischer Wettbewerb könnten nicht zum gleichen Zeitpunkt bestehen. Lediglich zwei dieser drei Aspekte könnten gleichzeitig koexistieren.

 

Nach dem Ende des Kalten Krieges ließen die geopolitischen Spannungen nach. Daher hätten Länder ihre Interdependenz pflegen und gleichzeitig ein starkes Gefühl wirtschaftlicher Sicherheit bewahren können. Demgegenüber sei der geopolitische Wettbewerb zwischen Nationalstaaten heute zurückgekehrt. Wo wirtschaftliche Interdependenz zwischen Nationalstaaten einst als Vorteil galt, werde sie heute als Schwachstelle betrachtet.

 

Mit den jüngsten US-Zollmaßnahmen habe diese Entwicklung eine neue Intensität erreicht. Kein Unternehmen könne langfristige Investitionen sicher planen, denn es wisse, dass die Zollsätze jederzeit geändert werden könnten. Zudem blockierten die aktuellen Zollsätze zwischen den USA und China den Handel zwischen den beiden Ländern. Der Handel zwischen beiden Ländern komme zum Erliegen. Als Konsequenz könne die Weltwirtschaft in Zukunft in zwei Blöcke zerfallen: einen US-zentrierten und einen China-zentrierten. In diesem Szenario steige der Druck für die meisten Länder sich einem der Blöcke anzuschließen. Für Singapur stelle dies aufgrund der eigenen Verflechtung mit beiden Kulturen und Volkswirtschaften ein kaum lösbares Problem dar.

 

Unsere Positionierung

 

Auch wenn die Hoffnung auf ein stabilisierendes Handelsabkommen zwischen den USA und China bleibt, steigt mit jedem Tag ohne Lösung das Risiko einer strukturellen Entkopplung der Weltwirtschaft in zwei Blöcke.

 

Unser Portfolio bleibt fokussiert auf Unternehmen mit starkem Geschäftsmodell und fähigem Management. Viele unserer Unternehmen bieten zudem für ihre Kunden nur schwer zu ersetzende Dienstleistungen und Produkte an oder ihre Geschäftstätigkeit ist unabhängig von globalen Handelsströmen. Insbesondere die Bewertung unserer Portfolios sehe ich als relativ günstig gegenüber dem Gesamtmarkt an.

 

Geografisch bleiben wir untergewichtet in den USA. Jahrzehntelang stieg die Gewichtung von US-Vermögenswerte in Anlegerportfolien an und erreicht heute Werte von zum Teil 70% und mehr. Diese Entscheidungen wurden oft losgelöst von fundamentalen Bewertungen getroffen.

 

Heute eröffnen sich aus meiner Sicht besonders außerhalb der USA langfristig attraktive Chancen, die ich aktiv nutze. Der schwache US-Dollar könnte auch die emerging markets unterstützen, weshalb ich in diesen Märkten meine Recherche intensiviere. Kernmärkte bleiben derzeit die EU, Großbritannien, Kanada und Japan. Erste Erfolge spiegeln sich bereits in der relativen Entwicklung unseres Fonds wider.

 

Going East - Japan

 

Ende der Neunziger Jahre fragte ein Student Warren Buffett, ob der japanische Aktienmarkt aus seiner Sicht attraktive Chancen böte. Warren Buffett antwortete, dass er nach Anlagemöglichkeiten in Japan suche, da er diese Investments lokal mit einem Zinssatz von lediglich 1% fremdfinanzieren könne. Das Problem sei allerdings, dass er keine attraktiven Investments finde, da die Kapitalrenditen der japanischen Unternehmen deutlich unterhalb der Kapitalkosten lägen.

 

Letztes Wochenende auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway war der Rückzug von Warren Buffet als CEO nach 55 Jahren Amtszeit das große Thema. Interessant waren aber auch seine Aussagen zu den japanischen Beteiligungen die Berkshire seit 2020 hält. Anstatt der 20 Milliarden US-Dollar die Berkshire in Japan derzeit investiert habe, hätte Warren Buffett lieber 100 Mrd. US Dollar investiert. Leider sei dies nicht möglich. Sein Nachfolger Greg Abel fügt hinzu, dass Berkshire das japanische Investment für die nächsten 50 Jahre halte, wenn nicht sogar für die Ewigkeit.

 

Ich hatte Ihnen über die Gründe für die zunehmende Attraktivität des japanischen Aktienmarktes und darüber wie ich bei der Aktienauswahl in Japan vorgehe in zwei Beiträgen im Frühling 2023 berichtet. Derzeit beträgt die Allokation des Fonds in Japan rd. 10%. Der Plan ist die Allokation weiter auszubauen.

 

Im April war ich Vorort in Japan und durfte einige japanische Unternehmen besuchen und mir ein näheres Bild vom Land machen. Im Vergleich zu 2010, als ich das letzte Mal in Tokio war, fällt auf wie sehr sich das Land gegenüber dem Rest der Welt geöffnet hat. Nicht nur die Anzahl der Touristen hat sich seither vervierfacht, auch Städte wie Osaka haben mittlerweile einen Ausländeranteil von bis zu 7%, der sich bemerkbar macht. Die Anzahl ausländischer Mitarbeiter im Technologiesektor scheint deutlich zuzunehmen. Sprachliche Barrieren bei Geschäftstreffen werden zwar weiterhin mit Übersetzern überbrückt, die meisten der jüngeren Manager beherrschen die englische Sprache aber nahezu fließend. Es ist vor allem aber die extrem starke Kapitalausstattung gepaart mit der zunehmenden Bereitschaft vieler Unternehmen ihre Bilanzstärke mehr im Sinne der Aktionäre zu nutzen, die mich für kleinere Unternehmen am japanischen Aktienmarkt für die kommenden sehr zuversichtlich macht. Meine Zeit in Japan hat diese These noch einmal bekräftigt.


Im Folgenden finden Sie die Wertentwicklung des WertArt Capital Fonds AMI seit Auflage (I-Tranche - ISIN: DE000A2N65X4) :  




Mit besten Grüßen aus Traunstein,


Benedikt Olesch, CFA

WA Capital GmbH

Knappenfeldstraße 17

83313 Siegsdorf

Amtsgericht Traunstein HRB 27313



Auszeichnungen per März 2025:







Rechtliche Hinweise:

Die Anlageberatung und Anlagevermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 3 und 4 WpIG) erbringt die WA Capital GmbH als vertraglich gebundener Vermittler gemäß § 3 Abs. 2 WpIG ausschließlich für Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH, Heidenkampsweg 73, 20097 Hamburg (NFS). Die NFS ist ein Wertpapierinstitut gem. § 2 Abs. 1 WpIG. Unsere Tätigkeit bei der Anlageberatung und Anlagevermittlung wird der NFS zugerechnet. Dies ist eine Marketingmitteilung. Sie dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Bitte lesen Sie vor einer Anlageentscheidung die verbindlichen Verkaufsdokumente, die Ihnen Ihr Berater oder der jeweilige Emittent auf Anfrage zur Verfügung stellt. Frühere Wertentwicklungen lassen nicht auf zukünftige Renditen schließen. Wertpapiergeschäfte sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet. Diese Marketingmitteilung unterliegt nicht den regulatorischen Anforderungen, welche die Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen sowie das Verbot des Handels vor der Veröffentlichung der Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung vorschreiben.

 
 
 

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